Newsletter vom 1.07.2018: „Die SPD bewegt sich!“

Die SPD-Politiker haben gut zugehört beim Bürgerdialog am 12. Juni! In dieser Woche hat die SPD einen Antrag in den Rat eingebracht, in dem sie zwei Dinge fordert:
1. Im Falle einer WLE-Reaktivierung soll das Busangebot auf der Linie „8neu“ im 20-Minuten-Takt bis Wolbeck verfügbar sein.
2. Es sollen von Anfang an Züge mit der „modernsten und umweltschonendsten Antriebsart“ eingesetzt werden.
(vgl. Berichte in MZ und WN)

Wir sind ebenso überrascht wie erfreut darüber, dass die SPD-Ratsfraktion so schnell und so deutlich auf die Forderungen eingeht, die im Bürgerdialog geäußert wurden; endlich finden zwei wichtige Punkte Eingang in die lokalpolitische Diskussion. Wir hoffen, dass die übrigen Ratsfraktionen diesem Antrag folgen!

Wir haben zum Wochenende eine Pressemitteilung herausgegeben, in der wir den Antrag ausdrücklich begrüßen:

Schritt in die richtige Richtung

Münsters SPD fordert in einem Ratsantrag, im Falle einer WLE-Reaktivierung einen 20-Minuten-Takt auf der Strecke der heutigen Buslinie 17 in der Verlängerung bis Wolbeck sicherzustellen sowie für den Zugbetrieb umweltschonende Antriebstechnologien festzuschreiben.

Die Bürgerinitiative „Pro Bus und Rad – gegen die Bahn“ begrüßt diesen Antrag der SPD, die damit auf Forderungen der BI aus einem vor kurzem geführten Bürgerdialog eingeht. In vielen Gesprächen hat sich gezeigt, dass die meisten Bürgerinnen und Bürger im Südosten kein Verständnis dafür haben, dass ein bewährtes und für viele Menschen unverzichtbares Bussystem für die Bahn-Reaktivierung geopfert oder eingeschränkt wird. Die Erschließungsqualität würde durch die im Mai vorgestellten Anpassungen (60-Minuten-Takt zwischen Gremmendorf und Wolbeck) derart verschlechtert, dass viele Menschen gezwungen würden, auf das Auto zurückzugreifen. Mehrere hundert Bürgerinnen und Bürgern fordern unterdessen im Rahmen einer von der Bürgerinitiative initiierten Postkartenaktion an den Stadtrat den Fortbestand des Busangebots in der bisherigen Qualität.

Auch ist kaum nachvollziehbar, dass angesichts der derzeitigen Abgas-Debatten nach wie vor mit Dieselloks geplant wird, während emissionsfreie Antriebe bereits verfügbar sind oder kurz vor der Zulassung stehen, die Strecke aber mindestens elektrisch betrieben werden könnte. Münsters Busflotte soll bis 2030 auf Elektroantrieb umgestellt werden; dagegen erscheint die Planung einer Bahnstrecke mit Dieselloks geradezu paradox. Wer den Verkehr der Zukunft gestalten will, darf nicht auf Technologien von gestern setzen.

Wir fordern daher die übrigen Parteien auf, sich dem Ratsantrag der SPD anzuschließen. Münsters Ratsmitglieder sollten sich dafür einsetzen, dass es bei der Reaktivierung der WLE-Strecke nicht zu einer Verschlechterung des siedlungsnahen Busangebotes zugunsten der wenigen Bahn-Haltepunkte kommt, und dass bei einer Reaktivierung keine überholte Antriebstechnik eingesetzt wird. Die Bürgerinitiative weist seit zwei Jahren darauf hin, dass etliche Aspekte der Planungen unstimmig sind und bei den Menschen auf Unverständnis stoßen; der Einsatz von Dieselloks und die Einschränkung des Busangebots sind dabei zwei zentrale Punkte. Insofern ist der Antrag der SPD ein erster Schritt in die richtige Richtung.