Umweltbelastungen

Letzte Änderung 1.5.2024

Herbizide im Gleisbett

WLE-Gleise in Wolbeck mit auffällig braunem Bewuchs, Aufnahme aus April 2024

Die DB behandelt ihre Trassen meist jährlich in einem Bereich von knapp sieben Metern mit Herbizidprodukten wie Glyphosat, Flumioxazin und Flazasulfuron. Holzschwellen sind ebenfalls oft chemisch behandelt; die Stoffe werden mit der Zeit ausgewaschen und gelangen ins Erdreich und Grundwasser. Glyphosat ist ein chemisches Unkrautvernichtungsmittel und steht im Verdacht Krebs zu verursachen. Das Schotterbett wird damit vor Verkrautung geschützt, so dass die Funktion erhalten bleibt und damit die Sicherheit im Schienenverkehr garantiert wird. Alternativen werden zwar permanent beleuchtet, haben sich aber noch nicht gefunden: Abfackeln hätte eine schlechte Ökobilanz. Eine häufigere Durcharbeitung des Schotterbettes wäre teuer und würde die die Streckenverfügbarkeit einschränken.

Der Einsatz von Glyphosat ist grundsätzlich nicht mehr zulässig, jedoch hat die WLE in der Vergangenheit  eine Ausnahmegenehmigung bekommen, da keine marktreifen Alternativen zur Wildkrautbeseitigung zur Verfügung stehen. Im Erörterungstermin 2023 erklärte ein Vertreter der WLE, dass kein Glyphosat eingesetzt würde,  jedoch aber Herbizide im notwendigen Umfang, um einer Verkrautung vorzubeugen. Völlig unklar sind die Folgen für die Anlieger; über den Einsatz wurde in der Vergangenheit auch nicht aufgeklärt, so dass sich niemand schützen konnte.

Dieselantrieb würde CO2-Ausstoß steigern

Mit Dieselantrieb würde es zu einer Steigerung von klimaschädlichen CO2-Emissionen kommen, was durch das Gutachten von PTV Consult (3/2019) bestätigt wird: Trotz unterstelltem Umstieg von Auto auf die Bahn steigt der CO2-Ausstoß signifikant an, sollte die WLE mit Diesel reaktiviert werden. Die WLE wäre damit eben nicht umweltfreundlich sondern klimaschädlich! Im Juni 2022 gab der NWL bekannt, dass man bereits batterieelektrische Fahrzeuge (BEMU) für die zu reaktivierende WLE-Strecke bestellt habe. Protest scheint zu wirken…

Flächenverbrauch und FFH-Schutzgebiet

Zwischen Sendenhorst und Albersloh wird dir Strecke auf einem Abschnitt von ca. 2 km zweigleisig ausgebaut. Gleiches gilt für die Bahnhöfe Wolbeck und Loddenheide. Durch den entstehenden Flächenverbrauch sind zwingend Ausgleichsmaßnahmen vorzunehmen. Dies sind z.B. Stillegungsflächen an anderen Orten. Auch sollte sichergestellt sein, dass die Bahn keine negativen Auswirkungen auf das Fauna-Flora-Habitat-Schutzgebiet Wolbecker Tiergarten hat. Hierzu können Maßnamen zur Vermeidung und Minderung als auch zur Kompensation erforderlich werden.