Was kostet die WLE?

Letzte Änderung 5.3.2024

Auf dieser Seite wollen wir einen Überblick über die bisher bekannten Gesamtkosten der WLE-Reaktivierung geben. Jüngste Meldungen sprechen von über 133 Mio. EUR und sind damit weit entfernt von den bisher 40,4 Mio. EUR kommunizierten Kosten. Wir werden diese Seite permanent ergänzen und freuen uns über Ihre Anmerkungen und Hinweise.

Darf´s ein bisschen mehr sein? – Planungskosten steigen auf über 10,5 Mio. EUR

2013 wurde berichtet, dass das Ingenieurbüro Spiekermann Unterlagen für die Leistungsphasen 1 bis 4, (d.h. für das Planfeststellungsverfahren) für 1,5 Mio. EUR erstellen sollte. Ende 2020 fiel der WLE auf, dass sie noch Planer von DB Netz für die Einbindung der Strecke in den Münsteraner Hauptbahnhof für 352.260 EUR beauftragen musste – das Planfeststellungsverfahren läuft seit Mai 2020. Anfang 2022 stellte man fest, dass man weitere 4,3 Mio. EUR benötigt: „Die beantragte Förderung versetzt die WLE in die Lage, die im derzeit laufenden Planfeststellungsverfahren deutlich gewordenen Bedarfe an zu ergänzenden bzw. zu aktualisierenden Planungen abzuarbeiten.“ Ein ordentlicher Nachschlag, der die Planungskosten für die Leistungsphasen 1 bis 4 auf über 6,15 Mio. EUR ansteigen lässt. Für die Leistungsphasen 5 bis 9 (d.h. Planungsaufwendungen nach dem Planfeststellungsverfahren) kalkulierte man 2015 weitere Kosten i.H.v. 4,4 Mio. EUR. Planungskosten der Phasen 1 bis 4 können in voller Höhe gefördert werden, für die Leistungsphasen 5 bis 9 gilt eine 3 %-Deckelung (Basis sind die Investitionskosten).

Investitionskosten in WLE-Strecke von 40,4 Mio. EUR wegen Inflation nicht mehr aktuell

Die bisher kommunizierten Investitionskosten von 40,4 Mio. EUR basieren auf Preisstand 2017 und dem damals bekannten Planungsstand. Dabei sind Änderungen aus dem laufenden Planfeststellungsverfahren und neue Tatsachen nicht berücksichtigt. So wurde beispielsweise bekannt, dass die Stromversorgung im Münsteraner Hauptbahnhof für die bestellten Batteriezüge nicht mehr ausreichend ist und hier Investitionen i.H.v. 15 Mio. EUR notwendig werden. Ferner zeichnet sich ab, dass die WLE ihre alte Kanalbrücke ertüchtigen muss, da eine neue Brücke durch den Bund im Rahmen des Kanalausbaus nicht rechtzeitig fertig wird.  Weder Kosten noch Finanzierung sind bisher bekannt

Zusatzkosten durch Mobilstationen mind. 4,6 Mio. EUR

Die Mobilitätsstationen, für die die Städte zuständig sind, schlagen extra zu Buche. Für Münster wurde bekannt, dass für fünf Haltepunkte und Bahnhöfe 4,6 Mio. EUR anfallen. Für die zwei Haltepunkte in Albersloh und Sendenhorst liegen uns noch keine Zahlen vor.

Jährliche Folgekosten über 5 Mio. EUR

Symbolbild: 10 Euro Zuschuss je gefahrenen Kilometer

Das Land NRW wird einen kilometerabhängigen Zuschuss von 10 EUR/km über 20 Jahre zahlen. Dieser Satz soll so bemessen sein, dass die WLE (bzw. die fahrende Bahngesellschaft) den Betrieb kostendeckend umsetzen kann. Geplant ist, dass die WLE jährlich 500.000 km fährt und damit jährlich ein Zuschuss von 5 Mio. EUR durch den Steuerzahler zu leisten ist. Dieser Zuschuss wird übrigens unabhängig davon gewährt, ob die Züge später gut gefüllt oder leer sind. Damit gibt es leider auch keinen Anreiz das Betriebsprogramm einzuschränken, falls die Fahrgastzahlen geringer ausfallen. Die Mobilitätsstationen verursachen jährliche Folgekosten, für Münster sind 46.000 EUR beziffert worden.