Radschnellweg auf die Gleise
Eine zukunftsweisende Alternative ist die Umlenkung von Autoverkehr auf das Rad – in Münster schon sehr populär. Inzwischen ist jedes 8. verkaufte Rad ein E-Bike bzw. Pedelec.
Was fehlt ist ein Radschnellweg, um die Vorteile dieser Räder zu nutzen. Hier bietet sich die Bahntrasse an! Keine Abgase, kein Lärm, keine Schrankenschließungen und ein Anreiz, mit Rad oder E-Bike durch’s Grüne in die Stadt zu kommen. So kann Verkehr vom Auto auf umweltfreundliche Verkehrsmittel umgelenkt werden.
Viele Städte – insbesondere im Ruhrgebiet – haben das erkannt und ein großes Netz an Radschnellwegen gebaut. Münster hat seit Jahrzehnten einen innerstädtischen Radschnellweg – die Promenade! Jeder weiß, wie gut man auf solchen Wegen vorankommt – oft weitaus schneller als der motorisierte Verkehr.
Radschnellwege sind Verkehrsträger der Zukunft im städtischen Nahverkehr, und die WLE-Trasse als Radschnellweg wäre ein großer Schritt in diese Zukunft!
Die Arbeitsgemeinschaft fußgänger- und fahrradfreundlicher Städte, Gemeinden und Kreise in NRW (AGFS-NRW), der auch Münster angehört, hat dazu ein interessantes Video erstellt.
Auch auf dem sog. Bürgersymposium Radverkehr – Münster 2025 wurden zwei Ziele verabschiedet, die u.a. eine Ausweitung des Radverkehrs durch Radschnellwege vorsehen:
- „Der Anteil des Radverkehrs soll in den nächsten 15 Jahren von 40 % auf 50 % gesteigert werden.
- Die Radien der Einpendler, die das Fahrrad benutzen, sollen von 8 km auf 15 km – 20 km erhöht werden.“
Der Kostenaufwand wäre ein Bruchteil der Sanierung der Gleisanlage, es müssten keine Schranken-, Signalanlagen und Zustiegspunkte gebaut werden. Außerdem würde dies bestens zu Münster als Fahrradstadt Nr. 1 in Deutschland passen. Münster hat noch Nachholbedarf an passenden Radwegen. Hierzu gibt es auch ein Förderprogramm des Landes NRW, die Kosten lägen also nicht nur bei den Kommunen.
Weiteres Plus ist die Absenkung des Unfallrisikos für Radfahrer auf einem weitgehend vom motorisierten Verkehr entkoppelten Radschnellweg. Laut einer Erhebung des UKM Münster gab es im Jahr 2010 die erschreckende Zahl von 2.250 Fahrradunfällen mit Verletzungen, ein großer Teil davon geht auf Abbiege- und Kreuzungssituationen zurück – auf einem Radweg ohne Kreuzungen ist das Unfallrisiko erheblich geringer.
Ein zusätzlicher volkswirtschaftlicher Nutzen entstünde durch den nachweislichen positiven Effekt des Radfahrens auf die Gesundheit.