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Newsletter vom 16.01.2018: Neues Jahr, alte Themen

Hallo zusammen,
 
das Wichtigste vorweg: Es gibt immer noch keinen neuen Termin für die Informationsveranstaltung zum Buskonzept. Sind Sie auch so gespannt, wann es endlich so weit ist? Vielleicht können wir ja, wenn es noch ein Weilchen dauert, mit dem Zug hinfahren…
 
Im Kreis Warendorf versucht man, Unfälle an unbeschrankten Bahnübergängen mit Warntafeln zu verhindern:
http://t.wn.de/Muensterland/Kreis-Warendorf/Warendorf/3065514-Risikobereich-Bahnuebergang-Neue-Warntafeln-sollen-im-Kreis-Warendorf-fuer-mehr-Sicherheit-sorgen
Man könnte natürlich auch Schranken aufstellen, aber die Idee ist wahrscheinlich zu abwegig.
 
Die hiesige Regierungspräsidentin spricht sich dafür aus, bei Infrastrukturprojekten die Klagerechte der Bürger einzuschränken, um Projekte schneller durchführen zu können:
http://www.die-glocke.de/lokalnachrichten/regionales/Kurzer-Klageweg-schnelle-Genehmigungen-831fa049-86cc-470e-b95f-5842aaa3877d-ds?utm_source=dlvr.it&utm_medium=twitter
Unsere Bundeskanzlerin äußerte sich vor einigen Monaten ähnlich. Offenbar kommen Bürgerrechte so langsam aus der Mode.
 
Münsters Oberbürgermeister Markus Lewe ist seit kurzem Präsident des deutschen Städtetags und hat der FAZ ein längeres Interview gegeben:
http://www.faz.net/aktuell/politik/inland/im-gespraech-markus-lewe-cdu-15362418.html
Bemerkenswert ist z.B. folgendes Zitat: „Viele Leute fühlen sich heute von Großprojekten überrollt. Wir sagen deshalb in Münster und auch in anderen Städten: Lasst doch mal die Bürgerschaft mitgestalten.“
Ach Herr Lewe, das versuchen wir ja…
 
Zwischen Münster und Osnabrück ist seit Dezember die Eurobahn unterwegs, und das Pendeln wird zum Glücksspiel:
http://www.wn.de/Muensterland/Kreis-Warendorf/Ostbevern/3119144-Probleme-mit-der-Eurobahn-in-West-und-Ostbevern-Das-laeuft-ja-gut-an-.-.
 
Die Idee einer Stadtbahn ist auch nicht totzukriegen:
http://t.wn.de/Muenster/3103817-Stadtbahn-Plan-Neue-Trasse-auf-der-Karte
 
Im Kreis Warendorf stellt man fest, dass die WLE-Reaktivierung nicht im Masterplan von Verkehrsminister Wüst vorkommt:
http://www.wn.de/Muensterland/Kreis-Warendorf/3123327-SPD-kritisiert-Wuest-Masterplan-Verkehr-ohne-B-58n-und-WLE
Wir können weiterhelfen! Im Masterplan steht überhaupt nichts über Schienenprojekte, da geht’s nämlich nur um Fernstraßen:
http://www.vm.nrw.de/presse/pressemitteilungen/Archiv-des-VM-2018/2018_01_08_Masterplan-zur-Umsetzung-des-Fernstrassenbedarfsplans/Masterplan.pdf
Hätte man wissen können. Achten Sie aber auch auf folgendes: „Für die SPD sei unter anderem die Reaktivierungen der WLE von Münster über Sendenhorst nach Neubeckum ein unverzichtbarer Baustein für die Mobilität der Zukunft“. 
Dass die Verlängerung nach Neubeckum schon seit Jahren vom Tisch ist, ist im Kreis Warendorf wohl auch noch nicht angekommen. Aber vielleicht kann man die Strecke ja noch verlängern bis zum Münchner Hauptbahnhof – äh – Flughafen – äh…
 
Die WN wagt einen Ausblick auf das noch junge neue Jahr und prognostiziert, dass die WLE-Reaktivierung weiter für Gesprächsstoff sorgen wird:
http://www.wn.de/Muenster/Stadtteile/Angelmodde/3111285-Ausblick-auf-die-wichtigsten-Entwicklungen-in-Muenster-Suedost-Das-bringt-das-Jahr-2018
Da können wir mal uneingeschränkt zustimmen – wir werden schon dafür sorgen, dass das Thema im Gespräch bleibt! 🙂

Pressemitteilung vom 16.11.2017

Bürgerinitiative begrüßt Stadtwerke-Vorschlag zum Schnellbus-Transit-System
 

„Endlich mal ein zukunftsweisender Vorschlag, der die aktuellen technischen Entwicklungen und die örtlichen Gegebenheiten in Münster berücksichtigt!“ kommentiert Dr. Lars Ostermeyer von der Bürgerinitiative gegen die WLE-Reaktivierung den Vorstoß der Stadtwerke Münster, der anstelle einer Stadtbahn ein innovatives Bus-System mit eigenen Spuren und Vorrangregelungen skizziert. „Wir unterstützen diesen Vorschlag ausdrücklich und hoffen, dass damit endlich eine ergebnisoffenere Diskussion über die Zukunft des Verkehrs in Münster angestoßen wird. Bus Rapid Transit, wie das Schnellbus-System heißt, wäre auch eine Alternative zur Reaktivierung der Schienenverbindung Münster-Sendenhorst.“

Die Bürgerinitiative bringt bereits seit langem Alternativen zum Schienenverkehr ins Gespräch, darunter auch eine Ertüchtigung des Busverkehrs unter verstärkter Nutzung von Elektrobussen. „Buslinien sind deutlich günstiger im Unterhalt als Schienenstrecken, und sie können angepasst werden, wenn neue Wohngebiete an den ÖPNV angeschlossen werden müssen.“, so Ostermeyer. Diese gute Alternative zu einer Straßenbahn nach Gievenbeck sollte auch für die geplante Reaktivierung der Schienenstrecke zwischen Münster und Sendenhorst geprüft werden. Das gilt vor allem vor dem Hintergrund, dass dort mangels Oberleitungen der Einsatz von Dieselloks geplant ist – ein Auslaufmodell als Antriebskonzept. Emissionsfreie und fast geräuschlose Elektobusse sind schon in Münster im Betrieb und könnten auch als Schnellbus eingesetzt werden.
„Leider hat man sich bisher so sehr auf die Reaktivierung der Schienenstrecke eingeschossen, dass man preisgünstigere und flexible Alternativen gar nicht erst prüft. Wer in Zeiten, in denen man über Elektromobilität, Carsharing, autonomes Fahren und vernetzte Mobilität spricht, die Nutzung einer hundert Jahre alten Bahnstrecke mit Dieselloks als alternativlos betrachtet, hat die technische Entwicklung der letzten Jahre vollends verschlafen. Und wer eine funktionierende Buslinie reduzieren will, bloß um die Reaktivierung der Bahnstrecke vom Land finanziert zu bekommen, handelt gegen die Interessen der Bürger und muss sich fragen lassen, was seine Motive sind.“


Die Diskussion darüber, was bei einer Reaktivierung der WLE-Strecke mit der Buslinie 8 geschieht, wird seit der Jahrtausendwende geführt und hat nach wie vor kein Ergebnis gebracht. „Klar ist, dass eine Beschneidung der Linie zu einer erheblichen Verschlechterung der Siedlungsanbindung führen würde. Praktikable Lösungen für dieses Dilemma sind seit 17 Jahren nicht in Sicht.“, so Michael Eßer von der Bürgerinitiative. „Die Diskussion um die Linie 8 könnte mit einem Schlag beendet sein, wenn man, statt die Bahnlinie zu reaktivieren, die bestehende Buslinie zu Stoßzeiten durch Schnellbusse nach dem Stadtwerke-Konzept unterstützen würde. Wenn Westfalengas 2019 aus Gremmendorf wegzieht, wird auch die WLE-Trasse nicht mehr benötigt – dann könnte man sie asphaltieren und die Schnellbusse darauf fahren lassen. Gleichzeitig würde der Kostenaufwand für die Sanierung der völlig maroden Schieneninfrastruktur (über 40 Mio €) entfallen. Die Bürgerinitiative fordert, dass die Verkehrsplaner in eine ernsthafte Prüfung dieser Alternative eintreten.“

Pressestimmen zu den Sonderfahrten

Zu den Sonderfahrten auf der WLE-Strecke am 9. September gab es in den Medien zahlreiche Reaktionen:

Protest anlässlich der WLE-Sonderfahrten am 9.09.2017

Trotz Regenwetters trafen sich am Vormittag des 9. September rund 80 Reaktivierungsgegner am Wolbecker Bahnhof, um den geladenen Gästen der WLE-Sonderfahrt deutlich zu machen, wie sehr die Reaktivierung auf Ablehnung stößt. Die zahlreichen Planer und Politiker bestiegen dann unter lauten Pfiffen, Rasseln und Buhrufen den Zug in Richtung Hauptbahnhof.


Oberbürgermeister Markus Lewe kam (als einziger) auf die Protestierenden zu und hörte sich die ihm vorgetragenen Bedenken an, ging aber leider auf vieles nicht ein und wiederholte stattdessen die schon oft vorgetragenen Argumente für die Reaktivierung – der angebliche Verkehrskollaps, die wachsende Stadt, die vielen Chancen etc.
Auf die Ungereimtheiten bezüglich der Buslinie 8 (Die Information, dass die Linie 8 erhalten bleiben soll, wurde offenbar nicht ans Land kommuniziert) angesprochen, verwies er auf ein neues Gutachten, das derzeit in Arbeit sei und das noch erfolgversprechender als das 2010er Gutachten sei, was die Fahrgastzahlen und die Wirtschaftlichkeit angeht. Wann und wo dieses Gutachten verfügbar sein soll, blieb leider offen. Wir bleiben dran!


Vielen Dank an alle, die sich vom Regen nicht haben abschrecken lassen und die heute lautstark ihre Meinung kundgetan haben!

Zeitungsartikel zur Podiumsdiskussion in Wolbeck am 7. Februar

Zur Podiumsdiskussion am vergangenen Dienstag gibt es zwei Artikel in der WN:

http://www.wn.de/Muenster/Stadtteile/Wolbeck/2690126-Podiumsdiskussion-zur-Reaktivierung-der-WLE-Schienen-Top-Thema-Busverkehr-Was-wird-aus-der-Linie-8

http://www.wn.de/Muenster/Stadtteile/Wolbeck/2690127-Eine-ganze-Reihe-von-Themen-wurden-bei-der-Podiumsdiskussion-zur-WLE-Reaktivierung-angesprochen-Kosten-Schranken-Haltepunkte

Zeitungsmeldungen zur Infoveranstaltung in Albersloh

In der WN gibt es heute gleich zwei Beiträge über die Infoveranstaltung in Albersloh am vergangenen Montag:

http://www.wn.de/Muensterland/Kreis-Warendorf/2689023-WLE-Reaktivierung-wirft-viele-Fragen-auf-Informationsveranstaltung-in-Albersloh-traf-auf-sehr-grosses-Interesse-in-der-Buergerschaft

http://www.wn.de/Muensterland/Kreis-Warendorf/Sendenhorst/2689022-Info-Veranstaltung-in-Albersloh-Viel-Fuer-und-Wider-zur-WLE

In der Glocke gibt es einen weiteren:

http://www.die-glocke.de/lokalnachrichten/kreiswarendorf/sendenhorst/Chancen-und-Risiken-bei-WLE-Rueckkehr-5039a99b-dc74-4d97-87b9-cf4728903076-ds

Podiumsdiskussion der FDP am 7. Februar

Die FDP-Ratsfraktion veranstaltet zum Thema WLE-Reaktivierung eine Podiumsdiskussion. Der Schwerpunkt soll dabei auf der Wirtschaftlichkeit der Reaktivierung liegen. Die Diskussion findet statt am

Dienstag, 7. Februar 2017 um 19:30 Uhr
im Restaurant Sültemeyer, Münsterstraße 2 in Wolbeck

 Alle Interessierten sind herzlich eingeladen, vorbeizukommen und mitzudiskutieren!

Pressemitteilung(en)

Kurz nach der Veröffentlichung unseres neuen Flyers (PDF, 8MB) hat die CDU eine Pressemitteilung herausgegeben, in der uns vorgeworfen wird, den Standpunkt der CDU hinsichtlich der Zukunft der Buslinie 8 zu „verbiegen“. Ein entsprechender Zeitungsartikel findet sich z.B. in der MZ.

Als Reaktion darauf haben wir unsererseits folgende Stellungnahme an die Presse gegeben:

Stellungnahme der Bürgerinitiative gegen die WLE-Reaktivierung zur Pressemitteilung der CDU Südost.

Der Bürgerinitiative gegen die Reaktivierung der WLE und für Bus und Rad liegt es fern, irgendjemandem einen Standpunkt zu unterstellen, den er nicht vertritt. Der von der CDU kritisierte Flyer der BI greift den Einsatz von Quartiersbussen auf, die im CDU-Positionspapier vom September genannt werden. Dieses Papier hat die CDU im Anschluss an eine Podiumsdiskussion verteilt, in der es u.a. um die Frage ging, ob die Buslinie 8 bei Reaktivierung der Bahnstrecke Münster-Sendenhorst im Südosten eingestellt wird. Dort wurde von Vertretern der CDU versichert, dass es ein angepasstes Busangebot auch im Falle einer Reaktivierung geben würde, offen sei aber, wie das aussehe. Indessen enthält das CDU-Papier keinerlei Aussage zur Zukunft der Buslinie 8, stattdessen wird der Einsatz von Quartiersbussen ins Spiel gebracht. Daraus ergibt sich für den Leser in der logischen Schlussfolgerung, dass die Quartiersbusse als Ergänzung zur Bahn gedacht sind und die Linie 8 in Zukunft nicht mehr zum Konzept gehört. Das deckt sich mit den Aussagen der Machbarkeitsstudie zur Reaktivierung und zwei vor einigen Jahren erstellten Gutachten von Stadtwerken und RVM zur Frage, wie ein Buskonzept bei Reaktivierung der Bahn aussehen könnte. Darin wird betont, dass Parallelverkehre von Bussen neben der Bahn zu „brechen“ sind und anstelle der bisherigen Buslinien Quartiersbusse das ÖPNV-Angebot der reaktivierten Bahn ergänzen sollen.
 
Sollte das CDU-Positionspapier aber dahingehend zu verstehen sein, dass die Quartiersbusse zusätzlich zur Bahn und zur Buslinie 8 verkehren sollen, hätte die BI tatsächlich den Standpunkt nicht korrekt interpretiert. Das allerdings würde vor allem eine drängende Frage aufwerfen: Wie soll das Dreigestirn aus Eisenbahn, Linie 8 und Quartiersbussen finanziert werden? Nach uns vorliegenden Zahlen wären allein die Quartiersbusse im Unterhalt etwa genauso teuer wie die Linie 8 – mit einer solchen Lösung würden die Betriebskosten also mindestens verdreifacht!

Eine endgültige und verbindliche Aussage über die Zukunft der Linie 8 ist die Lokalpolitik bis heute schuldig geblieben! Mal heißt es, die 8 bleibt erhalten, mal ist von einer Verkürzung bis zum Gremmendorfer Ehrenmal die Rede. Oberbürgermeister Markus Lewe dagegen hat im Gespräch mit Vertretern der Bürgerinitiative erklärt, Quartiersbusse wären nie Gegenstand der Planungen im Zusammenhang mit der Reaktivierung gewesen und auch nicht zielführend. Vielleicht wäre es an der Zeit, dass die Politik vor Ort eine einheitliche und abgestimmte Linie findet, damit gegenüber Bürgern und Land endlich Klarheit hergestellt wird!
Wir bedauern außerordentlich, dass die CDU-Fraktion Südost die Bürgerinitiative als nicht kompromissfähig ansieht und der Auffassung ist, es sei unmöglich, gemeinsam mit der BI nach einer Lösung zu suchen. Die BI hat immer ihre Gesprächsbereitschaft betont und auch Gespräche geführt.
Wir sind allerdings auch der Meinung, dass Bürger einen Anspruch darauf haben, dass ihre politischen Vertreter bei einem solchen Projekt die Karten auf den Tisch legen, was die Zukunft des ÖPNV-Angebots im Südosten im Falle einer Reaktivierung angeht.
Da, wie jüngst im WDR zu hören war, Lokalpolitik und Verkehrsverband sich darauf verständigt haben, die Reaktivierung nun mit hoher Priorität voranzutreiben, ist es höchste Zeit, alle offenen Fragen zu klären. Wir als Bürgerinitiative stehen jedenfalls bereit, zur Klärung offener Fragen beizutragen.