Wir waren neugierig und haben bei der Stadt angefragt, wie viele unserer Postkarten dort eingegangen sind. Die Antwort hat uns umgehauen: Mehr als 1250 Karten wurden abgeschickt! Vielen Dank für Ihr großartiges Engagement!
Die enorme Beteiligung an der Postkartenaktion zeigt einmal mehr, wie groß die Ablehnung gegen die Reaktivierung im Südosten und darüber hinaus ist; es bleibt zu hoffen, dass dies auch Münsters Politiker erkennen und das Projekt überdenken. Aktuell sieht es aber leider nicht danach aus; in einer kleinen Gesprächsrunde mit Lokalpolitikern Ende August bissen wir mit unseren Argumenten auf Granit – CDU und SPD stehen nach wie vor unbeirrt zur Reaktivierung. In der kommenden Woche treffen wir uns mit den Grünen, aber viel Hoffnung haben wir auch dort nicht.
Auch Joachim Künzel, Vorsitzender des Nahverkehr Westfalen-Lippe (NWL) schaut zuversichtlich auf die Reaktivierung:
„Ich bin mir bei Münster–Sendenhorst ziemlich sicher, dass etwas sehr Gutes dabei herauskommt. Wenn alles rundläuft, könnten dort 2023 die ersten Züge fahren. Ob das am Anfang noch Dieseltriebwagen sein werden oder schon Hybridfahrzeuge, wird man sehen.“
Was dabei unerwähnt bleibt: Wenn „am Anfang“ Dieseltriebwagen fahren, dann fahren die angesichts der langen Abschreibungszeiträume für mindestens zwanzig Jahre…
Bereits im Mai wurde eine Infoveranstaltung der WLE angekündigt; nun ist es soweit:
Am Donnerstag, den 15. November von 17 bis 21 Uhr im Pädagogischen Zentrum Wolbeck, Von-Holte-Straße 56 soll „im Vorfeld der Einreichung des Antrages auf Planfeststellung“ über den Stand der Planungen informiert werden. Wir als Bürgerinitiative sind eingeladen, mit einem Stand über unsere Argumente zu informieren, und Besucher können und sollen Fragen zu strittigen Themen stellen können.
Eine spannende Frage könnte zum Beispiel sein, wieso bereits über ein Planfeststellungsverfahren nachgedacht wird, obwohl die Finanzierung noch gar nicht gesichert ist. Oder weiß man hinter den Kulissen schon mehr?
Es gibt aber noch viele weitere interessante Aspekte:
• Wieso wird immer noch über Diesel gesprochen, obwohl der Trend hin zu flächendeckender Elektrifizierung von Bahnstrecken geht?
• Wie kann eine Vernetzung mit anderen Verkehrsmitteln erfolgen? In Albachten hat man gerade eine Bus-Wendeschleife und eine Leezenbox fertiggestellt. Für solche Anlagen ist an den WLE-Haltepunkten aber überhaupt kein Platz!
• Wie sollen Pendler zum Umstieg in die Bahn motiviert werden? Die Eurobahn zeigt jedenfalls, dass Zuverlässigkeit nicht unbedingt ein Anreiz ist. Und solange der ÖPNV schneller teurer wird als das Autofahren, wird eine zusätzliche Bahn wohl kaum jemanden zum Umstieg bewegen.
• Welche Auswirkungen haben Schrankenschließungen auf den Verkehr? Auch wenn gebetsmühlenartig vorgetragen wird, Schrankenschließungen wären eigentlich kein Problem – in Telgte hat man da ganz andere Erfahrungen gemacht.
Fragen über Fragen… Kommen Sie am 15. November vorbei und haken Sie nach!
Inzwischen haben mehrere Bürger kritisch bei der Stadt nachgefragt, wo denn die Dokumentation zur Veranstaltung vom 15. Mai bleibt, und tatsächlich scheint Bewegung in die Angelegenheit zu kommen: Vor einigen Tagen wurde mir ein Dokument zum Gegenlesen vorgelegt, in dem meine Aussagen dokumentiert sind; angeblich soll die Dokumentation „in Kürze“ online verfügbar sein. Wir sind gespannt und halten Sie auf dem Laufenden.
Die CDU lädt dazu ein, im Rahmen einer „Münsterwerkstatt“ über Mobilität zu diskutieren. Die Auftaktveranstaltung fand bereits statt, und am Dienstag, den 13. November um 19 Uhr geht es im Strandhof Angelmodde um den Südosten. Wenn Sie Zeit haben, seien Sie dabei – quasi als Training für die WLE-Veranstaltung zwei Tage später.