Umweltbelastungen

Flächenverbrauch und FFH-Schutzgebiet

Zwischen Sendenhorst und Albersloh wird dir Strecke auf einem Abschnitt von ca. 2 km zweigleisig ausgebaut. Gleiches gilt für die Bahnhöfe Wolbeck und Loddenheide. Durch den entstehenden Flächenverbrauch sind zwingend Ausgleichsmaßnahmen vorzunehmen. Dies sind z.B. Stillegungsflächen an anderen Orten. Auch sollte sichergestellt sein, dass die Bahn keine negativen Auswirkungen auf das Fauna-Flora-Habitat-Schutzgebiet Wolbecker Tiergarten hat. Hierzu können Maßnamen zur Vermeidung und Minderung als auch zur Kompensation erforderlich werden.

Glyphosat im Gleisbett

Bahnstrecken werden regelmäßig mit Unkrautvernichtungsmitteln wie Glyphosat behandelt. Holzschwellen sind ebenfalls oft chemisch behandelt; die Stoffe werden mit der Zeit ausgewaschen und gelangen ins Erdreich und Grundwasser. Glyphosat ist ein chemisches Unkrautvernichtungsmittel und steht im Verdacht Krebs zu verursachen. Die Bahnen in Deutschland sind einer der größten Nutzer. Das Schotterbett wird damit vor Verkrautung geschützt, so dass die Funktion erhalten bleibt und damit die Sicherheit im Schienenverkehr garantiert wird.

Die DB behandelt ihre Trassen meist jährlich in einem Bereich von knapp sieben Metern mit Herbizidprodukten wie Glyphosat, Flumioxazin und Flazasulfuron. Alternativen werden zwar permanent beleuchtet, haben sich aber noch nicht gefunden: Abfackeln hätte eine schlechte Ökobilanz. Eine häufigere Durcharbeitung des Schotterbettes wäre teuer und würde die die Streckenverfügbarkeit einschränken. Völlig unklar sind die Folgen für die Anlieger; über den Einsatz wurde in der Vergangenheit auch nicht aufgeklärt, so dass sich niemand schützen konnte.

Dieselantrieb steigert CO2-Ausstoß

Da die Kapazität der WLE überdimensioniert ist und der Antrieb auf Diesel basiert, kommt es zu einer Steigerung von klimaschädlichen CO2-Emissionen, was durch das Gutachten von PTV Consult (3/2019) bestätigt wird: Trotz unterstelltem Umstieg von Auto auf die Bahn steigt der CO2-Ausstoß signifikant an, sollte die WLE reaktiviert werden. Die WLE ist damit eben nicht umweltfreundlich sondern klimaschädlich!

Der Hersteller des LINT41 wirbt damit, dass die Bahn die neusten EU-Abgasnormen erfülle. Die Bahn hat jedoch eigene Abgasnormen; sie unterscheiden sich deutlich zu den EURO-Normen für Busse. Für den LINT wäre, sofern ein neuer Zug angeschafft wird, die Stufe IIIB der schon recht alten EU-Richtlinie aus 2012 relevant. Diese Norm ist wesentlich weniger streng als die Abgasnorm für Stadtbusse nach dem aktuellen EURO VI-Stand.

Emissionsfrei doch bitte auch bei der Bahn

Ein emissionsfreier Antrieb würde im Ergebnis immer ein Planfeststellungsverfahren erforderlich machen, wofür es weder eine Planung noch eine Machbarkeitsstudie für die WLE gibt. Ferner ist nun auch gutachterlich belegt, dass dies kostentechnisch nicht darstellbar sei. Vor diesem Hintergrund kann die BI anderweitige Äußerungen von Kommunalpolitikern nur noch mit Kopfschütteln zur Kenntnis nehmen. Münster möchte sich bis 2030 bei seinen Bussen vom Dieselantrieb trennen, um die Schadstoffbelastung der Luft zu verringern. Dies bewirkt nur wenig, wenn anstelle des Dieselbusses eine Bahn mit veralteter Dieseltechnik eingesetzt wird. Auch gilt zu bedenken, dass eine Bahn eine deutlich längere Nutzungsdauer als ein Bus hat; so dass man länger mit der jeweiligen Abgastechnologie leben muss. Die Antriebstechnik muss emissionsfrei sein!