Willkommen im neuen Jahr, in dem wir höchstwahrscheinlich erfahren werden, ob die WLE-Strecke reaktiviert wird oder nicht. Aktuell wird das Gutachten, das im Dezember dem NWL vorgestellt wurde, offenbar geprüft. Der nächste Schritt wird Anfang April erfolgen, wenn das Gutachten im Regionalrat vorgestellt wird und dieser beschließt, die Unterlagen dem Verkehrsausschuss des Landtags vorzulegen. Dieser könnte dann bei seiner nächsten Sitzung (am 8. Mai) bereits die Finanzierung durch das Land beschließen – dann gibt es kein Zurück mehr! Die Bezirksregierung Münster scheint sich jedenfalls sicher zu sein, dass es grünes Licht aus Düsseldorf gibt, und hat für das Planfeststellungsverfahren schon mal eine Internetseite vorbereitet. Wenn wir die Reaktivierung noch verhindern wollen, müssen wir den Verkehrsausschuss davon zu überzeugen, dass die 40 Millionen für die Reaktivierung schlecht investiertes Geld sind. Argumente dafür gibt es zuhauf – von zurechtgemogelten Fahrgastzahlen über verschlechterte Busangebote bis hin zu den Mehrkosten, wenn trotz der Dieselplanungen tatsächlich Brennstoffzellenzüge zum Einsatz kommen. In der Landtagsdebatte vom 25. Januar kamen auch Bahnreaktivierungen zur Sprache. Konkret ging es um die Strecke Bochum-Recklinghausen, aber Verkehrsminister Hendrik Wüst erwähnte 19 Reaktivierungen, die gerade geplant würden. Die Strecke Münster-Sendenhorst wurde gleich als erstes Beispiel genannt – ein Zeichen dafür, dass das Projekt hohe Priorität genießt! Mit dem Landtagsabgeordneten Henning Rehbaum (CDU) sitzt obendrein ein Sendenhorster Reaktivierungsbefürworter im Verkehrsausschuss und wird dort sicherlich fleißig die Werbetrommel für das Projekt rühren. Um die Ausschussmitglieder über die Nachteile der Reaktivierung zu informieren, ist also jede Menge Überzeugungsarbeit nötig! Nachdem unsere Postkartenaktion an den Verkehrsausschuss keine große Resonanz erbrachte (man konnte uns dort nicht mal sagen, wieviele Postkarten eingingen), wollen wir nun Unterschriften sammeln und vor der entscheidenden Sitzung dem Verkehrsausschuss übergeben. In Gremmendorf sind bereits über 500 Unterschriften gesammelt worden, aber in Angelmodde, Wolbeck, Albersloh und Sendenhorst haben wir noch nicht losgelegt. Wenn jeder von Ihnen nur 50 Unterschriften sammelt (in der Nachbarschaft, bei der Arbeit, im Verein…), dann bekommen wir eine stattliche Zahl zusammen, die in Düsseldorf hoffentlich Eindruck macht. Die Unterschriftenliste können Sie hier herunterladen – einfach ausdrucken, ausfüllen lassen und möglichst bald zuschicken oder abgeben: In Wolbeck bei Michael Eßer, Brandhoveweg 138 oder in Angelmodde bei Lars Ostermeyer, Haus Angelmodde 9 Achtung: Unterschreiben dürfen alle ab 16 Jahren – daher bitte darauf achten, dass das Geburtsdatum angegeben wird! Sie können aber noch mehr tun: Schreiben Sie an die Verkehrsausschuss-Mitglieder und lassen Sie sie wissen, welche Argumente gegen eine Reaktivierung sprechen! Die Adresse des Ausschusses finden Sie auf seiner Internetseite.Wenn Sie nicht wissen, was Sie schreiben sollen, dann schicken Sie uns einfach eine kurze E-Mail – wir helfen Ihnen gern bei der Formulierung! Falls Sie sich jetzt denken „Ach, da werden schon andere hinschreiben…“, dann haben Sie Recht! Wie wir von der FDP erfuhren, sind die Befürworter der Reaktivierung nämlich auch fleißig dabei, sich Gehör zu verschaffen, und schicken ermutigende Post nach Düsseldorf! Möchten Sie den Befürwortern die Deutungshoheit über das Thema überlassen?Also: Wenn Sie nicht zur Feder greifen, dann tun es andere, und in Düsseldorf wird der Eindruck entstehen, dass es mehr Befürworter als Kritiker gibt… Ab dem 1. Februar gilt in Teilen von Münsters Innenstadt Tempo 30. Grund für diese Maßnahme ist vor allem der Lärmschutz – die Anwohner der Straßen sollen davon profitieren. Bei dieser Gelegenheit fordern Münsters Grüne nun auch Tempo 30 für Teile von Hiltrup. Man beschließt also, den Straßenlärm zu reduzieren, und freut sich zugleich darauf, dass zukünftig 100 Züge pro Tag mit Tempo 80 durch die Siedlungen fahren? Offensichtlich sind für manche Politiker Bahn-Anwohner Bürger zweiter Klasse… |